Geschichte
Gründer unserer Ordensgemeinschaft ist Erzbischof Dr. Wilhelm Berning. Er war von 1914 bis 1955 Bischof der Diözese Osnabrück.
Sein Wahlspruch lautete:
"Die Liebe Christi drängt." (2 Kor 5,14)
Diesen Wahlspruch suchte er zu verwirklichen in einem Leben voller Hirtenliebe und Hirtensorge.
Auf seinen Reisen durch die ausgedehnten Diasporagebiete seiner Diözese, durch Mecklenburg und Schleswig-Holstein, erfuhr er die Nöte der Menschen. Seine Sorge um die Ausbreitung und Festigung des Glaubens und seine Liebe zu den ihm anvertrauten Menschen führten ihn zu dem Gedanken, eine neue Ordensgemeinschaft für die Diaspora und für Missionsaufgaben zu gründen.
"Denkt immer daran, dass ihr Missionsschwestern Mariens seid. Bringt Liebe und Freude in die Herzen der Menschen."
"Erneuert euch immer wieder in der Hingabe an Christus, denn darauf kommt es an, dass ihr immer tiefer in die Erkenntnis und Liebe Christi eindringt."
"Es ist mir ein großes Anliegen, dass der Geist der Armut, der Einfachheit und Anspruchslosigkeit in der Genossenschaft gepflegt wird; denn dieser Geist ist die erste und notwendigste Voraussetzung für den apostolischen Einsatz."
"Im Gebet erhaltet ihr Licht, um eure Pflichten klar zu erkennen, erhaltet ihr Kraft, um sie gewissenhaft zu erfüllen, erhaltet ihr Trost in allen Schwierigkeiten und Mühen des Lebens."
"Ihr seid untereinander verbunden und sollt die Verbundenheit durch Ausübung der schwesterlichen Liebe immer stärker machen."
"Es gibt kein anderes Fundament als das, das Gott selbst gelegt hat: Jesus Christus, unser Herr. ER soll herrschen im Denken, Wollen und Fühlen der Schwestern."
"Seid einmütig in der Erfüllung der großen Aufgaben der Genossenschaft."
"Durch den Glauben an den Auferstandenen, durch die Hoffnung auf ihn und die Liebe zu ihm sollt ihr die Guten stärken und die Wankenden stützen."
"Mein letzter Wunsch und Wille ist, dass die von mir gegründete Genossenschaft der Missionsschwestern vom heiligen Namen Mariens immer von glühender apostolischer Gesinnung erfüllt sei, dass Ihr als treue Missionsschwestern Mariens Eurem Namen Ehre macht durch Euer Leben, und dass die Einmütigkeit immer unter euch erhalten bleibt."
Junge Frauen, die sich als Postulantinnen und Novizinnen bei den Maristen-Missionsschwestern in Lyon/Frankreich aufhalten, um sich auf ihre Missionstätigkeit für die Inselwelt Ozeaniens vorzubereiten, werden nach Ausbruch des ersten Weltkrieges wegen ihrer deutschen Staatsangehörigkeit interniert und müssen eine harte Gefangenschaft durchstehen.
Im Januar 1915 werden sie aus der Gefangenschaft entlassen und kehren zunächst in ihre Elternhäuser zurück. Auch nach Ende des ersten Weltkrieges bleiben alle Bemühungen um eine Rückkehr nach Lyon erfolglos. Der Bischof von Osnabrück, Dr. Wilhelm Berning, bittet den Generaloberen der Kongregation der Maristen-Missionsschwestern, sie freizugeben für die Gründung einer neuen Diözesankongregation.
So gründet Bischof Dr. Wilhelm Berning mit diesen Frauen am 25. März 1920 eine neue Gemeinschaft, die sich für Diaspora- und Missionsaufgaben einsetzt.
Für die Neugründung erbittet sich Bischof Dr. Wilhelm Berning von der Kongregation der „Schwestern von der Göttlichen Vorsehung“ aus Münster eine Generaloberin. Dieses Amt tritt am 28. Mai 1920 Mutter Evarista an.
Am 13. April 1921 legen die ersten sechs Schwestern der Kongregation ihre Gelübde ab.
