"Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch." (Joh 20,21).

Dieser Sendungsauftrag Jesu wird für uns konkret in unserer Ordensgemeinschaft. Von ihr erhalten wir die Sendung und den Auftrag zu einem bestimmten Dienst. Mit unserem apostolischen Dienst wollen wir Gott Antwort geben auf seine Liebe zu uns.

So begleiten und betreuen wir Menschen in verschiedensten Lebenssituationen in pastoralen, sozialen, pflegerischen, pädagogischen und hauswirtschaftlichen Berufen. Diese Aufgaben nehmen wir wahr z.B.: in der Pfarrgemeinde, in der Schule, in Pflegeeinrichtungen, im Gäste- und Exerzitienhaus, in ehrenamtlichen Diensten für arme, kranke oder einsame Menschen.

Auch die Tage der Krankheit und des Alters versuchen wir anzunehmen als eine wirksame Möglichkeit des Apostolats.

"Der ist jeweils der "Nächste", den wir vor uns haben und der unser am meisten bedarf: gleichgültig, ob er verwandt ist oder nicht,
ob wir ihn "mögen" oder nicht, ob er der Hilfe "moralisch würdig" ist oder nicht.
Die Liebe Christi kennt keine Grenzen, sie hört nimmer auf, sie schaudert nicht zurück vor Hässlichkeit und Schmutz."
(Edith Stein)

"In diesem Dienst und in all unserem Tun ist uns Maria als 'Dienerin des Wortes' ein Vorbild. Ihre Einfachheit und Zurückhaltung in der Gefolgschaft des Herrn, ihr vermittelndes Dasein und ihre unbedingte Treue zu Christus und seiner Sendung sollen für uns beispielhaft sein.

Ihre Grundhaltung legt uns nahe, dass es nicht zuerst auf die Art unseres Dienstes ankommt und auf den äußeren Erfolg; entscheidend ist die innere Verbindung mit Christus im Zeugnis unseres Lebens. Aus dieser Sicht werden wir auch die Tage der Krankheit und des Alters annehmen lernen als wirksame Möglichkeiten des Apostolats." (Konstitutionen Nr. 66)

  • Gebetsapostolat

    Aus unseren Konstitutionen:

    "Wir sehen die Aufgaben, Sorgen und Nöte der Kirche und der Welt und nehmen sie hinein in das tägliche Gebet. In diesem Geist halten wir das vom Gründer in unserer Kongregation eingeführte Gebetsapostolat." (Nr. 50)

    "Im Gebet erhaltet ihr Licht, um eure Pflichten klar zu erkennen,
    erhaltet ihr Kraft, um sie gewissenhaft zu erfüllen,
    erhaltet ihr Trost in allen Schwierigkeiten und Mühen des Lebens."

    Erzbischof Dr. Wilhelm Berning

    "Als Missionsschwestern Mariens bemühen wir uns, über unseren persönlichen Wirkungskreis hinaus die Not in der menschlichen Gesellschaft zu sehen und sie in unser Beten und in unsere Hingabe einzubeziehen." (Nr. 67)

    Aus dem Gebetsheft unserer Ordensgemeinschaft:

    „Die Kraft des Menschen ist das Gebet. Beten ist Atem holen aus Gott.
    Beten heißt sich Gott anvertrauen. Das Gebet ist das Herz christlichen Lebens.“
    Dietrich Bonhoeffer

    Christus, Du nimmst mich an
    Christus, du nimmst mich mit meinem Herzen an, wie es gerade ist.
    Warum sollte ich, bevor ich zu dir gehe, erst darauf warten, dass sich mein Herz ändert?
    Du verklärst es.
    Mit meinen eigenen Dornen entzündest du ein Feuer.
    Die offene Wunde in mir ist der Ort, an dem du deine Liebe eingießt.
    Und selbst in meinen Verletzungen lässt du Gemeinschaft mit dir wachsen.
    Frère Roger

    Heiliger Geist
    Komm, Geist des Friedens, entwaffne die Herzen der Gewalttätigen.
    Komm, Geist der Versöhnung, befreie die Streitenden aus ihren Konflikten.
    Komm, Geist der Feuersglut, läutere die Gedanken der Verhärteten.
    Komm, Geist der Hoffnung, begleite die Flüchtenden auf ihrem Weg.
    Komm, Geist des Trostes, lindere den Schmerz der Trauernden.
    Komm, Geist der Geborgenheit, bereite eine Heimat in der Fremde.
    Komm, Geist der Wahrheit, schenke Worte voller Kraft.
    Komm, Geist der Liebe, öffne unser Herz und unsere Hände.
    Komm, Heiliger Geist!
    Liturgisches Institut der deutschsprachigen Schweiz

    Maria
    Maria, Mutter unseres Herrn Jesus Christus und auch unsere Mutter,
    du begleitest uns auf unserem Lebensweg.
    Wir bitten dich:
    Nimm uns alle unter deinen mütterlichen Schutz.
    Sei uns Hilfe in Not und Gefahr.
    Sei uns Trösterin in Kummer und Bedrängnis.
    Zeige uns Wege aus Verlorenheit und Dunkel.
    Schenke uns Nähe in Verlassenheit und Einsamkeit.
    Beschütze uns auf allen Wegen unseres Lebens.
    Lass uns dort, wo wir leben, Freude und Erfüllung finden.
    Stärke unser Vertrauen in eine gute Zukunft
    und hilf uns so zu leben, dass wir einst die Freuden des ewigen Lebens erlangen.
    Aus einem Gebet von Sr. M. Irmina + 2017

    Hoffnung bewahren
    Herr, unser Gott, manchmal möchte ich fliehen vor dieser Welt.
    Ich möchte die Augen schließen vor Unrecht und Gewalt, vor Schmerz und Zerstörung,
    vor Gier und Unmenschlichkeit.
    Aber diese Welt ist der Ort, wo du mir Wohnrecht gegeben hast.
    Darum kann ich nicht sagen: Sie geht mich nichts an. Sie geht mich an.
    Um Mut zur Verwundbarkeit bitte ich dich. ...
    Berührbar will ich sein für die Kümmernisse der Menschen,
    für das Elend der Tiere, für die geschundene Natur.
    Ermächtige mich mitzuleiden, denn nur wer sich liebend einlässt, kann die Hoffnung bewahren.
    Was immer geschieht, Du lässt deine Welt nicht zugrunde gehen.
    Behüte in uns die Sehnsucht nach geheiltem Leben.
    Lass uns das Gute erwarten und vertrauensvoll das Unsere tun.
    Mach uns durchlässig für deinen Geist. Träume in uns den Traum von der neuen Schöpfung, 
    wo das Lachen nicht stirbt unddas Schöne nicht umkommt,
    wo wir das Brot des Friedens teilen, weil Du in unserer Mitte bist.
    Antje Sabine Naegeli

    Verantwortung für die Welt
    Herr, allmächtiger Gott, der du die Welt trägst,
    gib, dass alle, die Verantwortung haben, erfüllt werden mit Weisheit und Kraft,
    damit sie ihre Aufgaben vollbringen zum Leben und nicht zum Verderben der Welt.
    Dir empfehlen wir die Menschen in Rechtlosigkeit und unter Unrechtsregimen:
    die Gequälten und zu Unrecht Verhafteten, die Gefolterten,
    die Heimatlosen auf der Flucht und in Lagern und die Hungernden.
    In einer Welt der Angst hilf uns, die Hoffenden zu bleiben
    durch Jesus Christus, unsern Herrn. Amen.
    Aus Nicaragua

    Der Herr am Ufer
    Wenn wir am Ende sind mit unserer Kraft, mit unserer Hoffnung,
    dass ein neuer Morgen kommt,
    wenn wir enttäuscht die Hände sinken lassen und meinen, alle Mühe sei vergebens,
    wenn unsere Netze leer sind, wie unsere Hände,
    dann stehst du, Herr, am Ufer.
    Wenn uns etwas gelingt, womit wir nicht gerechnet haben,
    wenn uns etwas geschenkt wird – unverdient, wenn es so viele Gründe gibt zum Danke sagen,
    dann stehst du, Herr, am Ufer.
    Wenn wir an Menschen denken, die nach Liebe hungern,
    nach Anerkennung und Zärtlichkeit, wenn wir an unsere eigene unerfüllte Sehnsucht denken,
    dann stehst du, Herr, am Ufer.
    Wenn uns die Schuld bedrückt, weil wir verleugnet haben oder verraten,
    vergessen oder zu wenig geliebt, wenn wir jemandem Unrecht taten
    oder schwer enttäuscht haben, wenn wir uns fragen, ob wir dich wohl lieben, Gott,
    dann stehst du, Herr, am Ufer.
    Wenn wir an unsere Vergangenheit denken, an die Begeisterung, die Pläne,
    den Schwung von einst, wenn wir uns heute sehen und bedenken,
    was denn die Früchte sind aus all diesen Knospen,
    wenn wir versuchen, mühsam zu lernen: uns führen zu lassen, wohin wir nicht wollen
    und trotzdem dieser Führung vertrauen können,
    dann stehst du, Herr, am Ufer.
    Wenn wir alles, was sich angesammelt hat an Hoffnung und Enttäuschung
    zusammenfassen in der Bitte „Herr, bleibe bei uns“ jetzt und gleich und morgen,
    dann stehst du, Herr, am Ufer.
    Nach Hermann Josef Coenen zu Joh 21